Partner
Services
Statistiken
Wir
Retrospective: RE:SEARCH (Review)
Artist: | Retrospective |
|
Album: | RE:SEARCH |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock/-Metal |
|
Label: | Progressive Promotion Records | |
Spieldauer: | 46:36 | |
Erschienen: | 10.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung von „Lost In Perception“ vergangen, 2016 erschien noch das gut halbstündige Sampler-Live-Album „TEOTW (The End of their World)“, jetzt ist mit „RE:SEARCH“ ein amtlicher Nachfolger erschienen, mit dem RETROSPECTIVE nahtlos an den Vorgänger anschließen. Heißt, die polnische Band spielt wieder verschärften Progressive Rock voller metallischer Momente und einem mehr als heftigen Liebäugeln mit dem New Art Rock PORCUPINE TREEscher Prägung. Gerade durch Jakub Roszaks prägende und kraftvolle Stimme werden hin und wieder Brückenschläge zum Alternative Rock/Grunge geschlagen.
Funktioniert prächtig, auch wenn der ein oder andere Song etwas flach bleibt. So besitzt der Einstieg „Rest Another Time“ enorme Power mit pulsierendem Bass, schmetternden Gitarren und schneidigem Schlagzeugeinsatz, bleibt aber im Refrain blässlich und zerfasert gegen Ende etwas zwischen Grunge und Prog-Metal. Wird aber ausgeglichen vom wütenden Text und dem engagierten Gesang: “A Rat, just like the Rat we live in the Maze | We cannot escape“.
Über das leichte Schwächeln braucht man aber keine Tränen zu vergießen, denn an anderen Stellen wird ausreichend für Ausgleich gesorgt. Seien es die mitreißenden Piano- und Keyboardphrasen in „Right Way“ (mit zu Beginn leider etwas stumpfem Getrommel), die an PINK FLOYDs „One Of These Days“ gemahnenden Passagen während „A Look In The Mirror“ oder jene Sequenzen, wenn Keyboarderin Beata Lagoda in den Gesang mit einstimmt. Erinnert im Duett an eine unprätentiösere Variante von Steven Wilson und Ninet Tayeb („Roller Coaster“). Emotional und dynamisch wie’s sein soll.
RETROSPECTIVE gelingt der Übergang zwischen donnernder Härte und vollmundiger, elegischer Melodienseligkeit fließend, das beherrscht die Band nahezu schlafwandlerisch und besonders in den leiseren Phasen eindrücklich. Instrumental geht es gleichberechtigt zu, jeder Musiker präsentiert sich mit Wucht und weithin vernehmlich. Die Landsleute von RIVERSIDE gehen in dieser Beziehung filigraner zu Werke. Fragiler Spitzentanz ist auf „RE:SEARCH“ kaum zu finden, hier wird auf der Tanzfläche selbst beim Schmusekurs fest aufgestampft.
FAZIT: Gefühl und Härte gehen auf „RE:SEARCH“ eine packende Verbindung ein. Die Melodien sitzen, auch wenn sie nicht durch die Bank hochoriginell sind, rhythmisch werden die Songs nach vorne gepusht, ohne das Gaspedal im höchsten Gang bis zum Boden durchzudrücken. Die gesellschaftskritischen, zwischen Zorn, Trauer und Aufbruchsstimmung schwankenden Lyrics geben dem Album noch einen zusätzlichen Kick.
Das Album ist selbstverständlich beim Distributor Progressive Promotion Records käuflich zu erwerben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rest Another Time
- Right Way
- The End Of Their World
- Roller Coaster
- Heaven Is Here
- Look In The Mirror
- Last Breath
- Standby
- The Wisest Man On Earth
- Bass - Lukasz Marszalek
- Gesang - Jakub Roszak, Beata Lagoda
- Gitarre - Maciej Klimek, Alan Szczepaniak
- Keys - Beata Lagoda
- Schlagzeug - Robert Kusik
- Lost In Perception (2012) - 13/15 Punkten
- RE:SEARCH (2017) - 11/15 Punkten
- Spectrum Of The Green Morning (2018) - 11/15 Punkten
- Latent Avidity (2019) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews